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Verantwortungsvolles Handeln setzt ein Bewusstsein des Seins voraus, das durch Meditationserfahrungen erschlossen werden kann. Es geht dabei nicht länger um das Geschehen und um die Figuren im Vordergrund, die uns Tag für Tag beschäftigen. Erst wenn dieser Vordergrund transparent wird, gelingt die Wahrnehmung des spirituellen Hintergrundes, der uns erkennen lässt, was die Welt zusammenhält. Hildegard von Bingen, eine der großen Frauengestalten des Mittelalters, spricht von der Grünkraft viriditas, einer Urkraft, die der gesamten Natur innewohnt und uns Menschen ein Gerüst bietet, an dem wir wachsen können. Sinnbildlich für diese Grünkraft stehen die Blätter unserer Pflanzen, die geräuschlosen und unermüdlichen Kraftwerke, ohne die unser aller Leben nicht denkbar wäre.

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blickfang

Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit.

(Hermann Hesse)


Manavgat, Türkei, 2012




bühnenwechsel

Erst wenn die Blütenpracht aus dem Blickfeld verschwindet, wenn der Vordergrund transparent wird, dann tritt aus dem Hintergrund das Blattwerk auf die Bühne.


Manavgat, Türkei, 2012

stille

Nur da zu sein, spüren und lauschen.
 
Nur auf die Stille achten, die Stille hören!
Bis die Ruhe der Hintergrund geworden ist, 
auf dem sich ALLES zeigt.

(Willigis Jäger)


Bremen, 201
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im frühtau

Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.

(Meister Eckhart)


Delmenhorst, 2020

hier & jetzt

Nun zeigt sich, dass Auferstehung sich nicht zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort vollzieht, sondern hier und jetzt. Gott vollzieht sich als Hier und Jetzt. Und Religion ist nicht der auf künftige Belohnung schielende Dienst an einem jenseitigen Ort, sondern der Vollzug des Hier und Jetzt.

(Willigis Jäger)


Ganderkesee, 2020



sehnsucht

Die Sehnsucht ist es, die unsere Seele nährt und nicht die Erfüllung.

(Arthur Schnitzler)


Delmenhorst, 2020

licht und schatten

Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, sieht sich von zwei Seiten, und damit kommt er in die Mitte.

(Carl Gustav Jung)


Bad Zwischenahn, 2020



lebensfreude

Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft.

(Fred Astaire)


Montpellier, 2006

refugium

Der sicherste Ort liegt in uns selbst: Begeben wir uns also auf die Suche.


Schwerin, 2020



vertrauen

Wer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag Wunder.

(Epikur)


Delmenhorst, 2020

loslassen

Nur wer Veränderungen akzeptiert, wer loslässt, kann auch wachsen.

(verändert nach Francis Paul Wilson)


Buenavista del Norte, Teneriffa, 2019



vielfalt

Egal ob ökologische, ökonomische, soziale oder kulturelle Vielfalt, ob gedankliche oder konzeptionelle Vielfalt, sie ist die größte Stärke jeder Gemeinschaft.


Greymouth, Neuseeland, 2010

heimat

Ich drücke mein Gesicht an seine dunkle, warme Rinde und spüre Heimat - und bin so unsäglich dankbar in diesem Augenblick.

(Sophie Scholl)


Seeburg, 2015


ruhe

Die Ruhe ist der Meister des Handelns.

(Lao-tse)


Hann. Münden, 2020

entfaltung

Wir sind Mensch geworden, um zu erkennen, wer wir sind, um unseren göttlichen Anteil zu erfahren. Darin sehe ich den Sinn des Lebens.

(Willigis Jäger)


Cuevas negras, Teneriffa, 2006






kreativität

Entstammen menschliche Kreativität und Evolution einer gemeinsamen Wurzel ?
Beide führen zur schöpferischen Entwicklung von Mustern - seien es Ideen, Kompositionen oder Baupläne- und zur spielerischen Entstehung von gänzlich Neuem. Ihr beider Verlauf ist weder zielgerichtet noch vorhersehbar, aber dennoch nicht beliebig. Und so wie wir unsere Ideen träumen, so TRÄUMT die evolutionäre Schöpfung uns.

(verändert nach Fabian Scheidler: "Der Stoff, aus dem wir sind")

Buenavista del Norte, Teneriffa, 2013

farbenspiel

Die Natur existiert nicht an der Oberfläche, sie geht in die Tiefe. Die Farben sind der Ausdruck dieser Tiefe an der Oberfläche. Sie steigen aus den Wurzeln der Welt auf. 

(Paul Cézanne)


Spiekershausen, Fulda-Radweg, 2020




narben

Gott wird nicht auf Orden, Medaillen oder Titel sehen, sondern auf Narben. 

(Dietrich Bonhoeffer)


Ganderkesee, 2007

vergehen

Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids - und ein Quell unendlichen Trostes.

(Marie von Ebner-Eschenbach)



Ganderkesee, 2016



hoffnung

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal, wie es ausgeht

(Vaclav Havel)


Ganderkesee, 2021

zuversicht

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt
und getrost in der Kälte des Winters steht,
ohne Angst, dass dahinter kein Frühling kommen könnte.

Er kommt doch!.

(verändert nach Rainer Maria Rilke: „Über die Geduld“)


Ganderkesee, 2007